Schutz von Mensch und Umwelt

Katastrophen passieren...

...aber auch die beste Hilfe ist nicht immer sofort zur Stelle. Bei einer großflächigen und sehr schweren Katastrophe können die Rettungskräfte nicht überall sein. Wenn Sie sich und Ihren Nachbarn selbst helfen können, sind Sie klar im Vorteil. Es kommt dann auf jeden Einzelnen an. Und dafür ist es wichtig, vorbereitet zu sein. 

Denn je besser man vorbereitet ist, desto ruhiger kann man in Notsituationen reagieren.

Eine Katastrophe im Sinne des Gesetzes ist ein Notstand, bei dem Leben, Gesundheit oder die lebenswichtige Versorgung der Bevölkerung oder erhebliche Sachwerte in einem solchen Maße gefährdet oder beeinträchtigt sind, dass seine Bekämpfung durch die zuständigen Behörden und die notwendigen Einsatz- und Hilfskräfte eine zentrale Leitung erfordert.
 
In den Medien tauchen fast täglich Berichte über Naturkatastrophen und Krisenereignisse auf. Doch auch weitaus weniger spektakuläre Ereignisse können auf lokaler Ebene für große Schäden sorgen. Ein örtlicher Starkregen, ein schweres Gewitter, in der Folge ein Stromausfall oder ein Hausbrand können für den Einzelnen und sein Umfeld eine ganz persönliche Katastrophe auslösen, die es zu bewältigen gilt.

Dabei gilt immer: Jede Krise ist anders und stellt uns vor ganz eigene Herausforderungen.

Wie erfahre ich von Notsituationen oder Katastrophen?

Sie werden durch die zuständigen staatlichen Stellen über die öffentlichen Medien (TV, Radio, Internet beziehungsweise Soziale Medien) informiert. Wir empfehlen Ihnen zudem die Nutzung der landesweit verfügbaren Notfall-Informations- und Nachrichten-App, kurz: NINA. NINA lässt sich einfach und kostenfrei auf Ihrem Smart-Phone installieren. Achten Sie vor Ort auch auf Lautsprecherdurchsagen von Einsatzfahrzeugen.

Tipp: Lassen Sie sich von der Warn-App NINA bei Gefahrenlagen in Ihrem Aufenthaltsgebiet alarmieren und informieren. Sie ist „die Sirene für die Hosentasche!“

Verlassen Sie sich nicht auf ungesicherte Gerüchte in den sozialen Netzwerken und teilen Sie diese nicht.

Auch nach dem Eintreten eines Not- oder Katastrophenfalls können Sie dazu beitragen, dass Gefahren für Ihre Gesundheit und Ihr Eigentum möglichst gering bleiben und dass die zuständigen Behörden und Organisationen schnell und effektiv Hilfe leisten können.

  • Beachten Sie die Anweisungen durch die Behörden und Hilfsorganisationen!
  • Schalten Sie das Radio an!
  • Schauen Sie bei schwerwiegenden Ereignissen auch nach Ihren Nachbarn und unterstützen Sie sich bis zum Eintreffen von Hilfe gegenseitig!
  • Bringen Sie sich selbst nicht in Gefahr!

Was ist ein Blackout?

Ein Blackout ist ein langanhaltender und flächendeckender Stromausfall, der zu weitreichenden Ausfällen der Infrastruktur in einer Region über einen Zeitraum von mehr als 24 Stunden führt. Licht, Heizung, Telefon, Kühlschrank, Wasserver- und Abwasserentsorgung, Mobilfunknetz, Tankstellen, Geldautomaten, … fallen aus.

Woran erkenne ich einen Blackout?

In den ersten Minuten stellt sich ein Blackout wie ein normaler Stromausfall dar. Elektrische Geräte und das Licht funktionieren nicht. Ein Blick in den Sicherungskasten verrät keine Unregelmäßigkeiten. Der Stromausfall wurde nicht durch eine Überlastung oder einen Kurzschluss in der eigenen Wohnung ausgelöst. Auch in der Nachbarschaft gibt es keinen Strom. Ampeln und Straßenlaternen sind ausgefallen. Ein Blackout hält mehrere Stunden, Tage oder sogar Wochen an. Ist die Stromversorgung in weiten Teilen unterbrochen, informieren Behörden die Bevölkerung per Radio, Lautsprecherhinweise und - soweit es noch möglich ist - über die Warn-App NINA.

Wie bereite ich mich auf einen Blackout vor?

Auf einen Blackout kann man sich sehr gut vorbereiten. Wichtig ist hierbei die persönliche Lebensmittelversorgung und die ergänzende Notfallvorsorge. Sich auf eine Notsituation vorzubereiten, liegt in der eigenen Verantwortung! Die Planung muss das Ziel haben, einen längeren Zeitraum zu überstehen. Folgende Fragestellungen können die Planung unterstützen:

  • Sind Vorräte angelegt, um mind. 10 Tage ohne Einkaufen überstehen zu können (Lebensmittel, Wasser, Hygieneartikel, Medikamente etc.)?
  • Wurden mit nahen Angehörigen Vereinbarungen getroffen für den Fall, dass eine Kommunikation nicht mehr möglich ist?
  • Gibt es eine ausgedruckte / handschriftliche Liste mit den wichtigsten Telefonnummern (Notruf, Familie, Arbeitgeber, Apotheke/Arztpraxis)?
  • Sind Akkus (Laptop, Mobiltelefon, Telefon) geladen? Liegen Ersatzakkus, solarbetriebene Batterieladegeräte oder gar Powerbanks bereit?
  • Wo können Notfälle gemeldet werden? Infrage kommen z. B. Feuerwehrhaus, Rathaus, Rettungswache, Polizeidienststelle oder ein spezieller Notfall-Treffpunkt, der von der Gemeinde eingerichtet wird. (Bitte bei der Gemeinde erfragen und bspw. im Notizfeld dieses Flyers notieren.)
  • Gibt es einen vollständigen Erste-Hilfe-Kasten? Sind die Medikamente auf Stand?
  • Ist ausreichend Bargeld vorrätig?
  • Gibt es ein stromunabhängiges Radio (Batterie, Kurbel)?
  • Sind stromunabhängige Leuchtmittel vorhanden (Kerzen, Taschenlampe)?
  • Ist eine Ersatzkochgelegenheit (Holz, Gaskocher) vorhanden?
  • Gibt es alternative Strom- und Heizquellen (Holzofen, inselfähige Photovoltaikanlage)?
  • Ist die Abwasserversorgung stromabhängig (Hebeanlage, Rückstauklappe)?
  • Wie funktioniert die manuelle Entriegelung des ggf. elektrischen Garagentores?
  • Können die Haustiere versorgt werden?

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BKK) bietet viele nützliche Informationen und ausführliche Einkaufs- und Checklisten zum Download und Bestellen.

Wie verhalte ich mich während eines Blackouts?

In erster Linie gilt es, Ruhe zu bewahren und auf die eigene Gesundheit zu achten!

1. Maßnahmen für zu Hause

  • Keine Notrufnummern anrufen, wenn nicht wirklich ein Notfall vorliegt! Es können ansonsten lebenswichtige Notrufe blockiert werden!
  • Alle Haushaltsangehörigen über den Stromausfall informieren und (wenn notwendig) die Zusammenführung organisieren.
  • Alle elektrischen Geräte ausschalten, die gerade in Verwendung waren bzw. Netzkabel ausstecken (z. B. Bügeleisen, Herd).
  • Eine Leuchte bleibt eingeschaltet, damit man bemerkt, wenn der Strom wieder da ist.
  • Radio auf UKW (FM) einstellen, um Informationen zu erhalten. Regelmäßig zur vollen Stunde einschalten. Sinnvoll sind hierbei regionale Sender.
  • Licht- und Wärmequellen überprüfen und bereitlegen.
  • Stolperfallen im Haus entfernen.
  • Sorgsam mit Wasser umgehen und eventuell noch ein paar Behältnisse befüllen (Gießkannen, Eimer, Faltbehälter). Regenwasserzisternen können hierbei hervorragend als Brauchwasser dienen.
  • Abfall möglichst vermeiden und in Müllsäcken sammeln.
  • Rasch verderbliche Lebensmittel primär verbrauchen oder – wenn möglich – verarbeiten.
  • Tiefkühlgeräte im Auge behalten und auf einen möglichen Flüssigkeitsaustritt achten. Besonders bei Kombigeräten wird der Abtauprozess früher einsetzen. Tücher bereitlegen.
  • Falls vorhanden, eigene Notstromversorgung vorbereiten.
  • Ist eine Holzzentralheizung vorhanden, darauf achten, dass es zu keiner Überhitzung kommt.
  • Gehören Haustiere zum Haushalt, auf deren Bedürfnisse achten, z. B. Wärme- bzw. Sauerstoffzufuhr bei Aquarien/Terrarien sicherstellen.
  • Wer nicht für wichtige Aufgaben (Infrastruktur, Feuerwehr, THW, Hilfsorganisationen etc.) benötigt wird, bleibt zu Hause bzw. in seinem Wohnumfeld.

2. Maßnahmen im direkten Umfeld

  • Mit Nachbarn in Kontakt treten. Nicht alle werden den Stromausfall sofort bemerken. Kontrollieren, ob Menschen im Aufzug eingeschlossen sind. Zutritt zum Wohnobjekt organisieren, da die Klingelanlage nicht mehr funktioniert.
  • Bestehende oder provisorische Anschlagbretter nutzen, um Infos auszuhängen.
  • Überprüfen, ob es pflegebedürftige Menschen im Umfeld gibt, die nun nicht mehr versorgt werden. Nachbarschaftshilfe organisieren. Bestmöglich „gestrandeten” Menschen helfen.
  • Erste-Hilfe-Kenntnisse auch in der Nachbarschaft anbieten.
  • Achtsam bleiben! Dinge, die nicht in Ordnung sind (z. B. der Austritt von Kanalabwässern, Feuer, Kriminalität) sofort bei den Notfallmeldepunkten anzeigen. Sollte es notwendig werden, zur Deeskalation von kritischen Situationen beitragen. Niemals sich selbst in Gefahr begeben!

Was muss ich beachten, wenn der Strom wieder fließt?

  • wichtige Geräte (z. B. Heizung, Kühlschrank) auf Funktionsfähigkeit prüfen und wieder einschalten. Alle anderen Geräte zunächst ausgeschaltet lassen bzw. prüfen, ob sie ausgeschaltet sind – ansonsten droht ein erneuter Zusammenbruch des Versorgungssystems.
  • weiterhin Informationen über Radio/Warn-App abwarten und befolgen. So wenig wie möglich telefonieren, um Überlastungen zu vermeiden.
  • wer nicht für den Wiederanlauf der Infrastruktur dringend benötigt wird, bleibt weiterhin zu Hause bzw. im näheren Wohnumfeld.
  • Ressourcen sparen! Die Versorgung mit Medikamenten, Lebensmitteln und Treibstoff wird weiterhin nur sehr eingeschränkt funktionieren bzw. erst langsam wieder anlaufen.
  • Nachbarschaftshilfe ist weiterhin sehr wichtig. Hilfe anbieten, wo es möglich ist.
  • Einkäufe werden, – wenn überhaupt – zunächst nur mit Bargeld möglich sein.

Feuerwehr, Rettungsdienst:  112

Polizei: 110

In einem Katastrophenfall sollten nur dringende Telefonate geführt werden, da das Mobilfunk- und Telefonnetz schnell überlastet sein kann. Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienste sollten nur in einem wirklichen Notfall gerufen werden.

Im Katastrophenfall wird die Gemeindeverwaltung bemüht sein, der Bevölkerung aktuelle Informationen zur jeweiligen Notsituation zur Verfügung zu stellen. In erster Linie wird das über die Homepage und die Sozialen Medien geschehen.

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) stellt verschiedene Informationen und Dokumente zum Download zur Verfügung:

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe bietet Empfehlungen, wie Sie sich in unterschiedlichen Notsituationen schützen können:

Hilfreiche Links

Kostenfreie Beratung und Hilfe zu Themen der Notfallvorsorge und Selbstschutz/Selbsthilfe gibt es beim BBK unter +49 228 99 550-3670 (Montag bis Freitag / 9:00 - 15:00 Uhr) oder per E-Mail.

Intensive Regenfälle können an verschiedenen Standorten, auch fernab von Flüssen, zu plötzlichen und drastischen Überschwemmungen führen. Insbesondere während der Sommermonate verursachen starke Regenfälle in Verbindung mit heftigen Gewittern häufig beträchtliche Schäden. Im Unterschied zu Hochwasser an großen Flüssen gestaltet sich die präzise Vorhersage von Starkregenereignissen als herausfordernd, und deren Auftreten kann für Betroffene äußerst überraschend sein.

Die Gemeinde Horgenzell und ihre Ortsteile sind ebenfalls von solchen Starkregenfällen betroffen, die mitunter erhebliche Schäden verursachen.

Aus diesem Grund erhielt das Ingenieurbüro RAPP + SCHMID Infrastrukturplanung GmbH (RSI) den Auftrag, ein Kommunales Starkregenrisikomanagement zu erstellen, welches als Grundlage für die Entwicklung eines Handlungskonzepts dienen soll.

Lärm ist ein akutes Umweltproblem, das viele Menschen betrifft. In Deutschland fühlen sich über 60 Prozent der Bevölkerung durch Lärm belastet, insbesondere durch Verkehrslärm. Daher sind Maßnahmen erforderlich, um die schädlichen Auswirkungen von Umgebungslärm zu verhindern oder zu reduzieren.

Die Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz (LUBW) hat eine Lärmkartierung der Hauptverkehrsstraßen durchgeführt. Als Ergebnis ist die Gemeinde Horgenzell ebenfalls verpflichtet, einen Lärmaktionsplan zu erstellen.

Ihr Kontakt bei der Gemeindeverwaltung